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Gleitsichtbrille obsolet durch Linsentrimming mit Femtolaser

Gleitsichtbrille bald obsolet

Das Tragen einer Lesebrille konnte bisher nur um ein paar Jahre verzögert werden. Oder man musste Einschränkungen in der Sehqualität hinnehmen. Das nachlassende Scharfstellen zwischen der Nähe und der Ferne konnte nicht revitalisiert werden. Obwohl vor mehr als hundert Jahren Helmholtz seine Theorie über den Fokussierungsmechanismus des Auges aufstellte, streiten die Experten noch immer über den genauen Funktionsmechanismus der Fokussierung des menschlichen Auges. Man vermutet Muskelermüdung, Vertrimmung der Linsenaufhängung oder Verhärtung der natürlichen Linse als Ursache für die zunehmende Alterssichtigkeit (Presbyopie).

Vieles spricht jedoch für eine zunehmende Verhärtung des Linsenkerns mit dem Alter als Ursache für die Presbyopie. Genau hier setzen die Versuche mit dem Femto-Laser an. Durch berührungslose Schnitte kann der Linsenkern wieder elastischer auf den noch funktionierenden Ziliarmuskel reagieren. Die beiden größten Herausforderungen liegen in der idealen Schnittmusterform und in der Vermeidung einer möglichen Blasenbildung beim Bearbeiten der natürlichen Linse mit dem Femtosekundenlaser.

Derzeit arbeiten verschiedene Forschergruppen mit Hochdruck an dieser Entwicklung. In Deutschland ist es eine Forschergruppe um Prof. Lubatschowski und ein Forschungsteam, das durch die OphthalmoInnovation Thüringen geleitet wird. Letztere planen in Zusammenarbeit mit Projektpartnern wie Zeiss einen marktfähigen Prototypen innerhalb der nächsten zwei Jahre. Erste Ergebnisse sind bereits viel versprechend. Die Größenordnung der wieder gewonnen Elastizität liegt bei mehreren Dioptrien.

Ein junger Mensch kann über acht Dioptrien fokussieren. Um zwischen Ferne und Zeitung lesen scharf stellen zu können, reichen schon drei Dioptrien. Mit fünfzig hat man meist nur noch zwei Dioptrien Anpassungsfähigkeit, so dass man eine Lesebrille von einer Dioptrie notwendig ist, um eine Zeitung noch ohne Anstrengung lesen zu können. Mit siebzig ist die natürliche Linse vollkommen unelastisch.

Adenauer konnte deshalb auf eine Lesebrille verzichten, da er ähnlich wie Goethe eine Dioptriedifferenz von über drei Dioptrien zwischen beiden Augen hatte. Ein Auge für die Ferne und ein Auge für die Nähe. Viele der bisherigen Korrekturalternativen arbeiteten genau mit diesem Prinzip der Monovision. Andere mit dem Prinzip fester Brennweiten. Häufig mit Verlusten im beiderseitigen Sehen unscharfen Übergängen zwischen einzelnen Zonen oder Blendungen. Durch die Zunahme der Alterssichtigkeit sind diese Korrekturen meist auch nur über ein paar Jahre nützlich.

Verlaufen die Entwicklungen mit der Anwendung des Femto-Lasers an der natürlichen Linse weiter erfolgreich, könnte das Tragen von Lesebrillen in den nächsten Jahren in kürzester Zeit verschwinden. Die nachhaltige Korrektur der Alterssichtigkeit wäre ein großer Segen für die immer älter werdenden Menschen, zugleich eine Katastrophe für die Augenoptiker, da sie an teuren Gleitsichtbrillen das meiste Geld verdienen.

Das Verfahren an der natürlichen Linse könnte auch geringe Weitsichtigkeiten und Astigmatismen korrigieren, die bislang an der Hornhaut behandelt werden. 

Einen bewussten Verlust der natürlichen Linse in jungen Jahren durch einen rein kosmetischen, refraktiven Linsentausch sollte man wohl besser noch einmal überdenken.

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